Montag, 17.11.2025 22:18 Uhr

Früh, schnell, intensiv: Traubenlese an der Mosel 2025

Verantwortlicher Autor: Karl J. Pfaff Leiwen, 19.10.2025, 11:40 Uhr
Presse-Ressort von: LifestyleWeinKultur Bericht 4765x gelesen

Leiwen [ENA] Früh, schnell, intensiv und herausfordernd: Mit diesen Worten beschreiben die Winzerinnen und Winzer an Mosel, Saar und Ruwer die Traubenlese 2025. Die Ernte war so früh beendet wie noch nie. Viele Betriebe hatten den Jahrgang schon Anfang Oktober im Keller. Mit der Menge und Qualität sind die Erzeuger größtenteils zufrieden. Der Jahrgang bietet das ganze Spektrum von trocken Weinen bis zu edelsüßen Auslesen.

Die Ernteschätzung für das Weinanbaugebiet Mosel liegt bei 780.000 Hektoliter, wie der Moselwein e.V. berichtete. Lange sah es nach einem Bilderbuch-Jahrgang aus: Warmes und trockenes Frühjahr mit guten Blütebedingungen, ausreichend Niederschläge im Sommer, kaum Probleme mit Frost, Hagel und Pilzkrankheiten. Nach dem sehr herausfordernden und arbeitsreichen Jahrgang 2024, der von Frostschäden und anderen Kalamitäten geprägt war, freuten sich die Winzerinnen und Winzer an Mosel, Saar und Ruwer über den positiven Vegetationsverlauf des Jahrgangs 2025. Die Reben standen im Spätsommer bestens da und hatten Ende August einen Vorsprung von rund zwei Wochen gegenüber dem Vorjahr.

Ein entspannter Herbst mit hoher Qualität war in Aussicht. Starke Niederschläge veränderten das Bild im September aber rasant. Nach den ersten heftigen Regengüssen zu Monatsbeginn starteten viele Betriebe sehr früh in die Lese – für manche der früheste Lesestart aller Zeiten. Ohne Pause ging es dann mit einer Turbo-Lese weiter. Viele Rebsorten waren zu gleicher Zeit erntereif, Atempausen für die Lese-Teams waren kaum drin. Schon Anfang Oktober waren die meisten Weinberge im Gebiet abgeerntet. Nur die großen Weingüter mit hohem Anteil an Riesling in Steillagen waren noch bis gegen Mitte Oktober im Erntestress.

Zu Beginn der Vegetationsperiode hatte es noch keine Anzeichen für einen derart frühen Herbst gegeben. Nach trockener und milder Witterung im Februar und März begann der Austrieb der Reben um den 14. April und damit rund eine Woche später als 2024. Gravierende Frostschäden wie im April 2024 gab es nicht. April und Mai waren nicht nur deutlich wärmer, sondern auch trockener als im langjährigen Mittelwert. Im April wurden im Mittel 2,3 Grad Celsius mehr gemessen. Sehr warm ging es auch im Juni weiter: Der Monat war 3 Grad Celsius wärmer als im langjährigen Durchschnitt.

Das heiße Juni-Wetter beschleunigte das Wachstum der Reben, vor allem dort wo ausreichend Wasser vorhanden war. An anderen Standorten wurden dagegen erste Symptome von Trockenstress festgestellt. Überdurchschnittlich hohe Regenfälle im Juli brachten Entspannung bei der Wasserversorgung und sorgen bei moderaten Temperaturen für eine zügige und gleichmäßige Entwicklung der Reben. Weitere Daten bei Moselwein e.V., Gartenfeldstraße 12a, 54295 Trier

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