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Hitze

Verantwortlicher Autor: Peter-G. Rademacher ENA Oliver Schöpf DVPJ Teningen, 30.07.2022, 10:31 Uhr
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Teningen [ENA] Wieder einmal ist eine Hitzewelle durch das Land gezogen. Mensch und Tier leiden zunehmend unter diesen hohen Temperaturen und die Experten berichten uns, dass die Hitzeperioden keine ungewöhnlichen Phasen sind, sondern dass wir uns auf immer längere und heißere dieser Sommerphasen einstellen müssen. Für alte und kranke Menschen sind diese Zeiten der Höchsttemperaturen besonders hart zu ertragen.

Tropische Nächte bringen keine Abkühlung mehr und das ganze Land ächzt unter diesen Wetterbedingungen. Gegen Kälte kann sich der moderne Mensch schützen, doch bei hohen Temperaturen verschaffen nur klimatisierte Räume Linderung. Ab einer gewissen Temperaturhöhe verlieren Menschen ihre Leistungsfähigkeit und ihre Fähigkeit sich zu konzentrieren, denn unser Gehirn kann sich aufgrund seiner Lage im Schädel nicht in der Weise abkühlen wie andere Körperbereiche. Wie wir alle wissen, muss der menschliche Körper seine Temperatur konstant halten um leben zu können. Körpertemperaturen ab 38 Grad Celsius bezeichnen wir als Fieber, das ab 40 Grad Celsius lebensbedrohlich werden kann.

Bei einem Tour-de-France-Fahrer wurden während des Wettkampfes in großer Hitze sogar 40 Grad Celsius Körpertemperatur gemessen. Unser Körper hat zwei grundlegende Funktionen bzw. Mechanismen um Wärme vom Körperinneren nach außen zu befordern. Zum einen kann der Körper aus seinem Blutspeicher in der Leber mehr Blut in das Gefäßsystem abgeben um mehr Wärmetransport nach außen zu gewährleisten, zum anderen produzieren unsere Schweißdrüsen in der Haut Wasser, das durch Verdunstung auf der Haut Kühlung verschafft. Schwitzen ist lebenswichtig, gehört aber leider in unserer Welt der Schönheitsideale nicht gerade zu den Vorzugsattributen.

Wie wir sehen, dreht sich bei der Regulierung von hohen Körpertemperaturen Alles um Flüssigkeit, Wir verlieren in Hitzephasen große Mengen an Flüssigkeit, die ersetzen werden müssen. Der Durst ist groß in diesen Sommerperioden. Doch oft verhält sich der moderne Mensch beim Trinken falsch. Kühle oder sogar eiskalte Getränke werden konsumiert um sich zumindest ein wenig zu erfrischen. In den Wüstenregionen der Erde trinken die Menschen meist Tee, denn warme Getränke generieren im Inneren des Körpers keine zusätzliche Wärme. Kalte Getränke müssen vom Körper wieder angewärmt werden um verträglich zu sein. So ist das Konsumieren von Kaltgetränken in Hitzephasen physiologisch gesehen kontraproduktiv.

. Es ist nur der scheinbar erfrischende Moment, der uns verleitet kalt zu trinken. Ist der Körper überhitzt, das Getränk zu kalt und zu schnell getrunken, kann der Körper sogar mit einem Kreislaufkollaps reagieren. Wir erkennen auch, dass in heißen Regionen scharf gegessen wird. Meist wird die Chili-Schote bei der Zubereitung von Speisen verwendet. Der Hintergrund ist die Erhöhung der Schweißproduktion, die ihrerseits dem Körper Kühlung verschafft. Des Weiteren unterstützen scharfe Gewürze den Leberstoffwechsel. Nicht jeder Arbeitnehmer kann während der Hitzephasen im Sommer hitzefrei machen, auch wenn Temperaturen am Arbeitsplatz in den Arbeitsschutzrichtlinien geregelt und festgelegt sind.

In den südlichen Ländern Europas wird während der heißen Tagesstunden traditionell „Siesta“ gehalten. Doch was können Arbeitende oder Menschen mit Gesundheitseinschränkungen tun um die Hitze zu lindern? Neben der Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit mit verträglicher Temperatur sollte man an das Gefäßsystem und an die Leber denken. Venen- und Lebermittel können nach Absprache mit einem Therapeuten verwendet werden. Alkohol sollte dementsprechend nicht oder nur in geringen Mengen getrunken werden. Bei abkühlenden Maßnahmen muss immer bedacht werden, dass ein Kältereiz auch immer eine Gegenregulation nach sich führt.

Starke Kälte ist nicht immer das Beste bei zu großer Hitze und muss dosiert bzw. zielgerichtet angewendet werden. Ein kühlender Schal um den Hals senkt vorübergehend die Temperatur des Blutes in den großen Halsvenen. Auch das altbewährte Wassertreten nach Pfarrer Kneip ist ein probates Mittel um den Venen Kühlung zu verschaffen und um die Gefäße zu straffen, damit das Blut aus den Beinvenen besser abgeführt werden kann und somit wieder der Temperaturregulierung zur Verfügung steht.

Kompressionstrümpfe sind zwar meist bei hohen Temperaturen unangenehm, unterstützen aber den Rückfluss des venösen Bluts. Insofern ist auch leichte Bewegung anzuraten um den Kreislauf zu unterstützen. Außerdem sollte geschwitzt werden. Es gehört zu den wichtigsten Körperfunktionen bei Hitze und sollte nicht vermieden werden. Mental sollten wir kühlen Kopf bewahren und nicht zuviel wollen. Auch wenn der Alltag fordernd ist, müssen wir einsehen, dass bei großer Hitze entschleunigt werden muss. Eins nach dem anderen und nicht Alles auf einmal. Bleiben Sie cool!

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